Gänsehaut-Momente – 28. Equistro-Fohlencup 2023

Fohlencup der PZG Holledau überzeugt einmal mehr

 

Auch dieses Jahr lockte der Equistro-Fohlencup der PZG Holledau wieder zahlreiche Zuschauer auf die Reitanlage Schweiger in Hagau. Bei hochsommerlichen Temperaturen konkurrierten knapp 50 Fohlen um die Titel in den jeweiligen Kategorien. „Da kann man zunächst mal ein Kompliment den Züchtern aussprechen“ fasste Richter Klaus Biedenkopf (Geschäftsführer des Verbandes der Pony- und Pferdezüchter Hessen) die Kollektion zusammen. „Man weiß, wenn man nach Hagau zum Fohlencup der PZG Holledau fährt, muss man mit einem guten Fohlen anreisen. Das haben viele erkannt.“

Die sowohl quantitativ als auch qualitativ stark besetzte Kollektion der Ponyfohlen begeisterte insbesondere: „Ich muss wirklich sagen, dass wir einen so starken, so qualitativ hochwertigen Fohlen-Durchgang ganz selten zu sehen bekommen“ schwärmte Biedenkopf. „Das ist wirklich aller Ehren wert! Die Züchter haben eine tolle Arbeit geleistet, tolle moderne Reitponys gezüchtet, die auf jedem Platz in unserer Republik sich vorne behaupten können“ schwärmte Klaus Biedenkopf.

Der Bayerische Zuchtverband für Kleinpferde- und Spezialpferderassen nutzte den Termin zugleich zur Kennzeichnung und Prämierung. Das Lot der Ponys wurde dann nicht nur von den drei gesetzten Richtern, sondern auch durch den Zuchtleiter des Landesverbandes Bayerischer Pferdezüchter Torsten Große-Freese in Vertretung seiner sich im Mutterschutz befindenden Frau und Amtskollegin Beatrice Große-Freese beurteilt.

 

Von Hengstanwärtern und Championats-Kandidaten

Equistro-Champion der Hengstfohlen wurde mit 9,03 Gioferrari VEC (Gold Garant  / Caramel FH) aus der Zucht und im Besitz von Simone und Thomas Visser (Dentlein am Forst). In der Bewegung bestach das Cremello-Fohlen und wurde dafür dreimal mit 9,5 bewertet. Biedenkopf: „Er kommt mit ganz großem Bewegungsablauf daher, mit viel Abdruck über den Rücken, bewegt sich reell durch den Körper in einem natürlichen Bergauf, immer sehr gut im Takt, deutlich abfußend mit tollem Vorgriff aus der Vorhand. Ein Championatstyp für die Zukunft – den kann man sich auch sehr gut als Hengst vorstellen und später mal beim Bundeschampionat.“ Die Mutter Cream della Cream WE war selbst äußerst erfolgreich: Siegerstute bei der Elitestutenschau in Weser-Ems, Reservesiegerin der Dreijährigen beim deutschen Elitestuten-Championat in Lienen, nominiert zum Bundeschampionat und brachte bereits ihren ersten gekörten Sohn Don Caramelli (v. D-Gold AT).

 

Auf dem zweiten Platz rangierte das Buksin-Hengsfohlen Top Callisto (Top Champion / Top Berlin). Ein mit viel Habitus und Typ ausgestattetes selbstbewusstes und kokett auftretendes Fohlen, mit großer schräger Schulter und in der Bewegung vom Fleck weg sehr dynamisch und kraftvoll. Züchterin Josefa Dütsch (Berching) setzte erneut auf diese bereits mehrfach erprobte Anpaarung: die Vollschwester Top Chic siegte vor zwei Jahren an gleicher Stelle und der Vollbruder Top Constantin wurde im Jahr 2022 in Ansbach bei der bayerischen Herbstkörung der Kleinpferde und Spezialrassen gekört.

 

Gänsehaut-Momente

Eine äußerst typvolle Kollektion erwartete Richter wie Zuschauer bei den acht Ponydamen. „Bei den Reitpony-Stutfohlen sahen wir gerade überragende Qualität!“ bemerkte Torsten Große-Freese. „Sicherlich Ponys, die deutschlandweit für Furore sorgen können“.

Equistro-Championesse wurde mit der Tageshöchstnote aller Fohlen von 9,07 Nele HS (Neverland WE / FS Golden Highlight) aus der Zucht und im Besitz der Familie Dr. Rupprecht Betz, Schernfeld. Klaus Biedenkopf kam ins Schwärmen: „Ein ganz besonderer Typ! Sie kommt herein und nimmt einen sofort gefangen. Vornehmes Auftreten, immer hellwach, ein wunderbares Auge, dieses herrliche Gesicht, wunderbare Halsung, hervorragende Körperharmonie insgesamt! Und wenn sie sich in Bewegung setzt, also ich habe vorhin mal kurz Gänsehaut bekommen! So unglaublich elastisch hindurchschwingend in ein natürliches Bergauf.“ Die Mutter, Staatsprämienstute Sari war im Sport bereits siegreich bis Klasse L von Marie-Luise Betz vorgestellt und die Oma Staatsprämienstute Schneewittchen war selbst Fohlencup Siegerin 2003.

 

Anton Schindele (Unterthingau) stellte mit der Reservesiegerin von New Prince M eine äußerst typvolle junge Dame in dunkler Jacke vor. Für den Typ vergaben die Richter die Tageshöchstnote 10 und zweimal die 9,5! „Viel schöner kann man ein Gesicht nicht malen“ lautet der Richterkommentar. Mütterlicherseits setzt das Stutfohlen eine hocherfolgreiche Linie fort:

Halbschwester und Fohlencup-Championesse 2016 Guilette (v. Cosmopolitan D) stellte mit ihrer Tochter Gianduja (v. Neverland WE) vor wenigen Wochen die Siegerin der Reitponystuten beim Deutsche Fohlen- und Elitestutenchampionat in Lienen. Die Mutter ist Staatsprämienstute Gina Lucy (Loander/Kaiserjäger xx), selbst Landessiegerin der Sportponys 2010 in München Riem und Trägerin der FN-Medaille in Gold.

 

Den Nachwuchs in die Mitte

Nach dem Motto „Ohne Nachwuchs keine Zukunft“ gehört die Mittagspause beim Equistro-Fohlencup den jungen Reitern. In der Führzügelklasse starteten 15 Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren, so dass zwei Abteilungen von Torsten Große-Freese gerichtet werden konnten.

In der 1. Abteilung siegte mit 8,5 Annika Gneupel auf Sting Ray und ihrer Führerin Stephanie Petz. Sie überzeugte durch einen geschmeidigen Sitz und hatte schon viel Übersicht beim Leichttraben. Ihre Schwester Helena, im Sattel von Niels und unterstützt von Nina Richter, bekam die Silberschleife.

Bei den älteren Teilnehmern gewann, ebenfalls mit einer Wertnote von 8,5,  Maximilian Kramer auf Kir Saphir an der Führleine von Luisa Härtl. Große-Freese war begeistert „Der Reitsport wird ja doch von der Damenwelt dominiert und da freut es mich, wenn man einen männlichen Nachwuchsreiter sieht und dann auch noch mit einer so guten Leistung, ausbalancierter Sitz, besten Kontakt am Maul und ruhige Hand.“ Hier ging der 2. Platz an Eva Petz mit Sting Ray und Läuferin Stephanie Petz.

 

Teamarbeit ist Alles

Wie jedes Jahr ist der Equistro-Fohlencup nur mit der tatkräftigen Unterstützung vieler fleißiger Helfer möglich. Dies bestätigte auch Richter Biedenkopf: „Ich bin heute Morgen hierhergekommen und war gleich der Meinung, ich wäre zu spät, weil hier brauste schon ein Applaus auf! Dann habe ich ganz verschüchtert um die Ecke geguckt und hab gesehen, das war das Helferteam, was sich gegenseitig zu Recht applaudiert hat, weil sie schon alles fertig hatten. Da wurde nochmal alles besprochen und im Detail geplant. Ich glaube, perfekter kann man so eine Veranstaltung nicht durchziehen und ich wäre stolz, wenn ich so ein Team hinter mir hätte.“

 

Familie Betz/Katrin Landes

Fotos: Dütsch

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