Ukraine Konflikt – Auswirkungen und Koordination von Hilfsmaßnahmen

Die Situation in der Ukraine und Ihre Auswirkungen bewegt uns sicherlich alle sehr. Im Anschluss finden Sie die Stellungnahme vom 16.03.2022 von Herrn Soenke Lauterbach, Generalssekretär und Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN) zu den Themenkomplexen Umgang mit russischen Sportlern, Export von wertvollen Sport- und Zuchttieren und der Koordination möglicher Hilfsmaßnahmen:

Uns alle bewegt der kriegerische Überfall der Ukraine durch den russischen Präsidenten. Auf sportlicher Ebene entschied die FEI frühzeitig, alle russischen und belarussischen Akteure und Pferde international zu suspendieren. Dies ist gemäß LPO auch national gültig. Auch Gastlizenzen stellen wir für Aktive aus Russland und Belarus nicht aus. Für Menschen, die in Deutschland wohnen und nur national registriert sind, gilt dies nicht, sie dürfen weiter am nationalen Sport teilnehmen. Das ist auch im Sinn von Sport und Politik. Es geht darum, Nennungen durch die russischen Sportverbände zu stoppen. Die 13-jährige E-Dressur Reiterin oder der 11-jährige Handballer sollen nicht von ihrem sozialen Umfeld getrennt werden, wenn sie in Deutschland leben.

Die EU hat in dieser Woche eine neue Liste von Sanktionen beschlossen. Dazu gehört, dass der Verkauf und Export von „Luxusgütern“ nach Russland ab einem Wert von 300,- € verboten ist. Wichtig: Pferde gehören zu den von dieser Regelung umfassten „Luxusgütern“, vgl. Amtsblatt der Europäischen Union L087I, Durchführungsverordnung (EU) 2022/427 des Rates vom 15. März 2022 zur Durchführung der Verordnung (EU) Nr. 269/2014 über restriktive Maßnahmen angesichts von Handlungen, die die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine untergraben oder bedrohen.

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=OJ:L:2022:087I:FULL&from=FR

Hilfsmaßnahmen für Pferde werden von EEF und FEI koordiniert. Sie sind in ständigem Austausch mit den Behörden in EU und der Ukraine (soweit überhaupt erreichbar) sowie der ukrainischen FN, die auch einen Hilfsfonds eingerichtet hat. Dabei werden Bedarfe an Spenden sowie die Möglichkeiten für die Verlegung von Pferden aus der Ukraine in EU-Länder besprochen. Aufgrund von Seuchenbestimmungen ist gerade letzteres ein hoch komplexer Vorgang. Denn in der Ukraine gibt es Seuchen, die wir in der EU und in Deutschland nicht haben – und deren Einschleppen den Pferdesport und Handel sehr beeinträchtigen könnte. Uns liegt am Herzen, dass die Hilfe koordiniert über eine zentrale Stelle läuft und nicht Organisationen nebeneinander her arbeiten.

Daher verweisen wir alle Anfragen und Hilfsangebote auf die EEF:

Unsere Hilfe ist über die European Equestrian Federation koordiniert; die neuesten Informationen dazu finden Sie hier: https://www.euroequestrian.eu/en/EEF-Newsroom/News/Update-on-aid-and-support-for-Ukraine.html

 Um den langen Transport von Hilfsgütern aus Deutschland zu vermeiden, können auch in Polen Futterspenden gekauft und zum Logistikpunkt gebracht werden, siehe https://helpukrainehorses.eu/en/donate/?amp=1

Instagram: https://www.instagram.com/helpukrainehorses

Facebook: https://www.facebook.com/helpuahorses

 

Um Pferde aus der Ukraine herauszuholen, wird daran gearbeitet, Stallungen in Lwiw einzurichten, um über dieses Drehkreuz die Pferde mit den für die Einreise in die EU erforderlichen Dokumenten auszustatten und weiter in europäische Länder zu bringen. Wenn Sie Pferde aufnehmen möchten, registrieren Sie sich hier: https://helpukrainehorses.eu/en/offer-help-en/

 

Unsere Presse-Veröffentlichungen finden Sie auf der Seite https://www.pferd-aktuell.de/news/aktuelle-meldungen mit dem Suchbegriff „Ukraine“.

Auch die internationale Hilfsorganisation Equiwent/Schmiede ohne Grenzen hilft vor Ort in der Ukraine Tieren in Not: www.equiwent.org/ukraine Wer den Menschen in der Ukraine helfen möchte, kann zum Beispiel an das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe spenden: www.aktionsbuendnis-katastrophenhilfe.de/

 

 

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