Equistro-Fohlencup der PZG Holledau
Supermodels und Körkandidaten
Hochsommerliche Temperaturen schmälern Starterzahlen
Bei hochsommerlichen Temperaturen über 30 Grad konnte die PZG Holledau zum Equistro-Fohlencup am 15. August 2021 über 40 Fohlen auf der Reitanlage St. Georg Ingolstadt-Hagau begrüßen. Aufgrund der Hitze verzichteten einige Beschicker auf den Start und für andere bedeutete der anhaltende Sonnenschein die ersehnte Getreide- und Grummeternte. Dadurch gab es etwas kleinere, aber feine Starterfelder.
Neben den Warmblutfohlen waren auch die Ponyfohlen wieder mit am Start. Bei der PZG Holledau hatte man sich dazu entschlossen, die Hengst- und Stutfohlen getrennt voneinander zu bewerten. Zwei Ringe á fünf Fohlen gingen in den Wettbewerb. Richterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck(Landoberstallmeisterin HuL Marbach) zeigte sich insbesondere von den jungen Männern beeindruckt: „Die sind bewegungsstark und gleichzeitig auch noch im Ponytypstehend. Und, das gezeigte Interieur lässt darauf schließen, dass sie auch noch von Kindern gehandelt werden können. Und das wollen wir ja auch: Ponys für unsere Kinder.“
Körkandidaten bei den Ponyfohlen
„Den müssen wir unbedingt auf einer Körung wiedersehen!“ schließt Richter Klaus Biedenkopf (Geschäftsführer Verband der Pony- und Pferdezüchter Hessen) seine Kommentierung bei der Siegerehrung des Equistro-Reitponychampions der Hengstfohlen. Die Rede ist von dem Ende Juni geborenen Dinero LA (D-Gold AT / Duncan), der „jetzt schon zeigt, was ihm die Natur mitgegeben hat: wunderschöner Ausdruck, sehr aufmerksam, sehr viel Präsenz, trotzdem in sich ruhend und mit schönem Seitenbild ausgestattet. Wenn er sich dann in Bewegung setzt, kann er diese Körper-gegebenen Möglichkeiten sehr schön umsetzen in einen getragenen, schwungvollen Trab. Ist immer locker dabei, über den Rücken nach vorne durchschwingend und durchfußend.“ Züchterin Alexandra Albrecht, vom Leonhardshof in Kempten, ist ganz aus dem Häuschen: „Jetzt ist das Fohlen nicht mehr verkäuflich! Ich habe gerade mit meinem Mann telefoniert – er geht jetzt in die Hengstaufzucht! Der Fohlencup der PZG Holledau war mir schon lange ein Begriff. Die zweieinhalb Stunden Autofahrt haben sich gelohnt!“
Und auch den zweitplatzierten jungen Mann von Reitlands Diamond Gold sieht Richter Biedenkopf als Körkandidaten (Foto oben rechts). Hinsichtlich seiner Typausprägung ist der buskin-farbene Hengst mit sehr viel Ponyhabitus ausgestattet und dabei maskulin in seiner Aussage. Auch wenn der Trab heute etwas eilig im Ablauf wirkte, so galoppierte er energisch abfußend und nach vorne durchspringend. Einmal mehr hat Anton Schindele (Unterthingau) in der Anpaarung seiner Ausnahme-Reitponystute Gina Lucy (Losander / Kaiserjäger xx) ins Schwarze getroffen.
Sportliche Supermodels
Bei der Siegerin der Pony-Stutfohlen ist der Name bereits Programm: Top Chic (Top Champion / Top Berlin) – das kann man nur bestätigen: die Richter zückten dreimal die 9 für den Typ! Die feminine Buskin-Stute wusste sich sowohl im Trab als auch im Galopp mit viel Antritt und Dynamik zu bewegen, der Galopp war schön gesprungen. Am Ende war es eine Gesamtnote von 8,5. „Ich wünschte, ich hätte sie selbst im Stall“ bemerkte Klaus Biedenkopf. Dieses Kompliment dürfte Züchterin Josefa Dütsch (Berching) besonders freuen.
In die sportlichen Huftritte ihrer Mutter könnte, laut Biedenkopf, die zweitplatzierte Sabi (v. Cosmopolitan D) treten. „In der Bewegung konnte das Fohlen durch viel Gleichmaß, Takt und die nötige Tragkraft überzeugen. Und besonders im Schritt hat sie noch einmal mit einem wirklich überzeugenden Schritt punkten können: raumgreifend, ergiebig und schön durch den Körper fußend.“ Gezogen wurde das auffällig bunte und charmante Fuchsstütchen (Foto unten rechts) mit den (fast) vier hochweißen Beinen und dem Bauchfleck von Dr. Rupprecht Betz (Schernfeld). Seine Frau Yvonne Betz von Treuberg stellte die ebenfalls selbst gezogene Mutter Sally 494 (Giglbergs Spotlight / Night-Star I) siegreich bis M* im Dressurviereck vor.
Ohne Nachwuchs keine Zukunft
Manchmal sind die Kleinsten die Größten und ohne Nachwuchs gibt es keine Zukunft. Getreu diesem Motto übergab die 1. Vorsitzende der PZG Holledau erneut ein Holzpferd der Aktion „Pferde für unsere Kinder“ an einen Kindergarten. Einige Kinder vom katholischen Kindergarten der Abtei St. Wolfgang, Eichstätt waren gekommen und freuten sich über den neuen Spielkameraden. Zwei ältere Geschwister waren bereits davor in der Führzügelklasse gestartet. Klaus Biedenkopf: „Die PZG Holledau ist wie eine große Familie, ich bin immer sehr gerne hier. Durch die Aktion `Pferde für unsere Kinder´ und die Ausrichtung der Führzügelklasse werden schon die Kleinsten eingebunden und der Bogen zum Reitsport gespannt, das ist wirklich einzigartig.“
Es siegte in der Equistro-Führzügelklasse der Enkel des Hausherrn Georg Schweiger: der sechsjährige Leo Stauss im Sattel seiner 28-jährigen Eva. Der einzige Junge unter den fünf Startern, überzeugte die Richter mit seinem schon relativ unabhängigen Sitz. Unterstützt wurde Leo von seiner Mama Kathrin.
Die silberne Schleife bekam die jüngste Teilnehmerin, Ariella Wagner (5 Jahre) auf Fair Play. Papa Norbert komplettierte das pinke Team.
Die Jungzüchter der PZG Holledau haben beim Fohlencup wieder zahlreich und vor allem tatkräftig mitgearbeitet. Die Hitze forderte insbesondere die hervorragenden Vorführerinnen. Gastrichter Norbert Freistedt (Geschäftsführer des PZV Baden-Württemberg) bestätigt: „Es ist nicht selbstverständlich, dass man auf einer Fohlenschau so viele gute Vorführer hat.“ Die Richtergruppe lobte die Beste unter ihnen aus: Alexandra Zapf (Murnau). Die 21-jährige ist seit sechs Jahren bei den Bayrischen Jungzüchtern dabei, war schon Vizechampion bei den Deutschen Meisterschaften und ist selbst aktive Springreiterin. „Alexandra hat das spitze gemacht. Läuft hier jedes Pferd wirklich mit Tempo, ist sportlich, hängt nicht am Zügel. Wir haben in Baden-Württemberg immer viele Auktionssichtungen und Videotermine. Wenn Du da mal Zeit hast, darfst Du gerne vorbei kommen!“
Klaus Biedenkopf: „Ich bin beeindruckt von eurer gesamten Truppe. Ich kenne keinen Verein – und ich komme ja schon ein bisschen rum – wo von jung bis alt so engagiert jeder mit dabei ist. Das ist beneidenswert und zeigt, dass hier vieles richtig gemacht wird.“ Seine Kollegin von Velsen-Zerwckbringt es für sich auf den Punkt „Die Menschen hier machen es aus!“
Katrin Landes