Heuer die Jubiläumstour – die 20. Islandfohlenreise in Bayern!
Vom 11. bis 18. September bereiste eine eingeschworene Truppe unser Bundesland, um die Fohlen des Jahrgangs 2024 zu bewerten, zu chippen, für die DNA-Überprüfung Haare zu ziehen und die Fohlen hinsichtlich Farbe und Abzeichen zu beschreiben (was nicht immer so ganz einfach ist!). Als IPZV-Materialrichterin konnte Barbara Frische gewonnen werden; sie hatte die Bayerische Fohlenreise schon ganz oft begleitet. Babsi Lukas, ihre Töchter Isabell und Simone wechselten sich mit Monika Kefer als Richterschreiber am Tablet und beim Drucken der Richtbögen und Urkunden am Computer ab. Die Aufgaben des Zuchtverbandes, Registrieren und Chippen der Fohlen, gegebenenfalls Eintragen der Stuten oder auch den einen oder anderen Besitzwechsel erledigten Angelika Heinrich und Verena Sedlmair. Das Wetter war ja reichlich wechselhaft – zum Glück fanden heuer alle Termine in einer Halle statt.
In der IPZV-Fohlenprüfung wie bei der analog ablaufenden Basisprüfung (ab Jährling möglich) erhält das Pferd drei Teilnoten, die für die Gesamtnote verschieden gewichtet sind: das Exterieur zählt 30%, Interieur/Charakter 20% und -Gänge und Bewegung 50%. Ein erläuternder Richterspruch beschreibt das Pferd zusätzlich.
Beim Bayerischen Zuchtverband wird ein Islandfohlen ab der Gesamtnote 8,1 mit dem Titel Goldprämienfohlen ausgezeichnet, mit einer Gesamtnote zwischen 7,9 und 8,09 ist es ein Prämienfohlen. Vorgestellt wurden 136 Fohlen, 64 Hengst- und 72 Stutfohlen; dazu noch 38 Stuten in der Basisprüfung. Aus benachbarten Zuchtgebieten wie Hessen und Baden-Württemberg wurden insgesamt 4 Fohlen vorgestellt, so dass dem Bayerischen Zuchtverband insgesamt 132 Fohlen zuzuordnen waren (61 He und 71 St).
Alle jetzt folgenden Zahlen beziehen sich auf die bayerischen Fohlen. Jeweils 7 Stut- und Hengstfohlen erhielten den Titel Goldprämienfohlen. Als Prämienfohlen konnten zusätzlich 29 Stut- und 28 Hengstfohlen ausgezeichnet werden; damit kamen insgesamt 73 Tiere in die Prämienränge, das sind gut 55% der Fohlen; ein sehr solides Ergebnis!
2024 war ein etwas besonderes Jahr: Anja Huber und Andrea Christl hatten letztes Jahr das jeweils beste Hengst- und Stutfohlen. Heuer war das wieder so, jedoch hatte diesmal das Stutfohlen die Nase vorne!
Bestes Stutfohlen war mit 8,26 ein Gast aus Baden-Württemberg. Bayerischer Gesamtsieger der Fohlenreise 2024 wurde mit der Endnote 8,25 „Bína vom Pfaffenbuck“. Die Fuchsstute mit Blesse aus der Zucht von Andrea Christl, Ansbach erhielt folgende Noten: Exterieur 8,3 – Interieur 8,3 – Gänge 8,2. Vater von Bina ist „Smári frá Strandarhjáleigu“, die Mutter „Bæn vom Pfaffenbuck“ (MV: Þróttur frá Hvalnesi). Ihr Richterspruch lautet: „Sehr gut aufgerichtetes Fünfgangfohlen mit guter Aktion, viel Tempo im Tölt, deutlicher Rennpassveranlagung und elegantem Gebäude.“
2024 war ein etwas besonderes Jahr: Bei den Hengstfohlen gab es zwei Sieger, beides Isabellen und Dreiviertelbrüder – doch der Reihe nach: „Bessi vom Stegberg“, Gesamtnote 8,22 (Ext.8,2-Int.8,3-Gänge 8,2) ist gezogen von Anja Huber, Haibach. Bessi´s Vater ist der isabellfarbene „Bjór von Hagendorf“, Mutter die „Blanda vom Stegberg“ (MV: Álfasteinn frá Selfossi). Der Richterspruch beschreibt ihn als: „Langliniges, gut aufgerichtetes Fohlen mit schöner Genickhaltung, großen Bewegungen, ganz viel Tempo im Trab, elastisch mit guter Sprungphase, gesprungenem Galopp, sehr gutem Schritt und schnellem Tölt im Übergang.“
Der zweite im Bunde mit der Gesamtnote 8,22, „Bingó von Hagendorf“, (Ext.8,2-Int.8,3-Gänge 8,2) stammt aus der Zucht von Susanna Dedecek, Traitsching. Sein Vater ist ebenfalls „Bjór von Hagendorf“, die Mutter „Óskadís von Hagendorf“ (MV: Álfasteinn frá Selfossi). Bingós Richterspruch: „Kooperatives, schön aufgerichtetes Fünfgangfohlen mit gutem Fundament, raumgreifenden Bewegungen, viel Tempo und Takt im Trab und Tölt, deutlicher Rennpassveranlagung und gelaufenem Galopp.“
In der Basisprüfung wurden 38 Stuten vorgestellt: mit der Gesamtnote 8,13 (Ext.8,2-Int.8,1-Gänge 8,1) erreichte die 5-jährige „Áugústína vom Bockholtshof“ den ersten Platz. Die braune Stute, eine Tochter des „Óðinn vom Habichtswald“, ist gezogen von Silke Köhler und im Besitz von Sabine Samplawsky-Graf, Büchlberg. Áugústína wird beschrieben als: „Typvolle 5-Gang-Stute mit sehr viel Aktion, etwas langer Haltung, guter Gangverteilung und taktsicherem Tölt bis ins hohe Tempo.“
Die Fahrtroute:
Mittwoch, 11.09. Traitsching, Hagendorf (10 Fohlen, 2 Basispr.)
Donnerstag, 12.09. Wurz, Lipperthof (17 Fohlen, 1 Basispr.) -Weidenberg, Steinachtal (10 Fohlen, 1 Basispr.)
Freitag, 13.09. Wildflecken, Ziegelhof (17 Fohlen, 7 Basispr.)
Samstag, 14.09. Wertheim, Lindenhöhe (11 Fohlen, 1 Basispr.) –
Sonntag, 15.09. Unterbronnen, Pfaffenbuck II (20 Fohlen, 3 Basispr.)
Montag, 16.09. Parsberg, Samainhof (3 Fohlen, 3 Basispr.) – Bodenwöhr, Seehof (13 Fohlen, 6 Basispr.)
Dienstag, 17.09. Friedberg, Reitanlage Hermann (11 Fohlen, 2 Basispr.) – Adlkofen, Oedhof (10 Fohlen, 6 Basispr.)
Mittwoch, 18.09. Hohenlinden, Am Törring (3 Fohlen, 2 Basispr.) – Chieming, Gut Ising (11 Fohlen, 4 Basispr.)
Ein herzliches Dankeschön an alle Hofbesitzer, die ihre Anlage für Sammeltermine zur Verfügung stellen. Jedem Züchter, jeder Züchterin gratulieren wir an dieser Stelle zu ihrem, ihren Fohlen und wünschen für die weitere Aufzucht viel Glück.
Goldprämienfohlen – Hengste:
Bessi vom Stegberg, V: Bjór von Hagendorf, Z.u.B: Anja Huber, Note: 8,22
Bingó von Hagendorf, V: Bjór von Hagendorf, Z.u.B: Susanna Dedecek, Note: 8,22
Gáski vom Klosterwinkel, V: Svaði frá Hólum, Z.u.B: Kristina Schiele, Note: 8,20
Lars vom Klosterwinkel, V: Bjór von Hagendorf, Z.u.B: Kristina Schiele, Note: 8,19
Bliki von Großbirken, V: Bjór von Hagendorf, Z.u.B: Anja Treimer, Note: 8,14
Sómi von Oed, V: Svaði frá Hólum, Z.u.B: Steffi Wagner, Note: 8,13
Magni vom Perschlhof, V: Glymur von der Anhöhe, Z.u.B: Magdalena Hellmeier, Note: 8,10
Goldprämienfohlen – Stuten:
Bína vom Pfaffenbuck, V: Smári frá Stranðarhjáleigu, Z.u.B: Andrea Christl, Note: 8,25
Nostalgía vom Lipperthof, V: Hrói frá Flekkudal, Z.u.B: Lipperthof GbR, Note: 8,22
Auðlind von Eftirlaeti, V: Árblakkur frá Laugasteini, Z.u.B: Marco Tränkenschuh, Note: 8,19
Odda vom Endern, V: Óðinn vom Habichtswald, Z.u.B: Lena Berndt, Note: 8,17
Maístjarna vom Pfaffenbuck II, V: Svaði frá Hólum, Z.u.B: Pfaffenbuck GbR, Note: 8,16
Elja vom Eldberg, V: Blakkur frá Þykkvabæ I, Z: H.R.Guðlaugsson, B: Ellen Waida, Note: 8,13
Nunna vom Pfaffenbuck II, V: Óri frá Stóra-Hofi, Z.u.B. Pfaffenbuck GbR, Note: 8,10
Julia Schlögel