27. Equistro – Fohlencup 2022

Höchstnoten, Szenenapplaus und viel Herzblut

Fohlencup der PZG Holledau begeistert einmal mehr

An die 500 Zuschauer waren an Christi Himmelfahrt auf die Reitanlage St. Georg Hagau zum Equistro-Fohlencup der PZG Holledau gekommen. Es war ein Treffen von Züchterkollegen, Kaufinteressenten, Fachleuten, Jugend und ganz vielen Familien. Bei idealen Wetterbedingungen waren knapp 50 Fohlen angetreten und insbesondere die Ponyfohlen verzückten Zuschauer, Kinder und Richter gleichermaßen. „Dies ist eine Top-veranstaltete Fohlenschau mit hoher Leistungsdichte“ fasste Franziska Leonhardt vom namensgebenden Sponsor zusammen. „Alle sind hier mit Herzblut dabei und es ist absolut professionell organisiert!“

 

Das gab es noch nie!

Neben den Warmblutfohlen waren auch die Ponyfohlen wieder mit am Start und die waren in diesem Jahr das Maß der Dinge: „Ich war so begeistert von den Ponys – von den tollen Fohlen hätte ich am liebsten alle mit nach Hause genommen für unsere Enkelkinder. Ich hätte am liebsten allen eine 10,0 gegeben!“ begeisterte sich Richter Gerd Sosath. Und sein Kollege Norbert Freistedt, Geschäftsführer vom PZV Baden – Württemberg konnte dem nur beipflichten: „Ja, wir haben wirklich eine tolle Qualität gehabt. Sie haben es an den Noten erkannt. Also wir waren da keinesfalls zu großzügig. Ein Fohlen ums andere kam hier rein und hat uns mit Typ, mit Bewegung begeistert, so dass das wirklich Spaß gemacht hat, hier diesen Ring der 10 Ponyfohlen zu richten.“

Und, das gab es noch nie: für die Equistro-Championesse der Ponyfohlen zückten die Richter dreimal die Maximalnote 10,0 für die Bewegungsqualität. „Das hat man wirklich ganz, ganz selten, dass ein Fohlen einmal diese Trab-Mechanik, diese Dynamik mit toll arbeitendem Hinterbein besitzt, mit Schulterfreiheit, mit ausdrucksstarkem Vorderbein – es muss es auch zeigen. Und dieses Fohlen zeigt diese Trab-Mechanik einfach Runde um Runde“ kommentierte Freistedt. Dafür gab es auch Szenenapplaus für das Stutfohlen aus der Zucht von Anton Schindele (Unterthingau). Das traumhaft schöne Fohlen ist, laut Schindele, ein „Zuchtversuch“. Ihre Mutter, die hochdekorierte Staatsprämienstute Guiletta (Cosmopolitan D / Losander) war vor einigen Jahren an gleicher Stelle siegreich, Reservesiegerin beim Deutschen Stutenchampionat der dreijährigen Reitponys in Lienen und Bayerische Landessiegerin, wurde angepaart mit Manhatten, der ein eher kleiner Warmbluthengst ist. Der war zur Körungsvorbereitung bei Schindele am Hof und „nachdem der Hengst in allen drei Grundgangarten abnormal bewegungsstark ist und Guiletta gut im Ponymaß steht, war die Idee geboren.“ Die Vollschwester von Guiletta war beim diesjährigen Fohlencup auch mit dabei und trat als Konkurrenz an. „Ich habe da ja im Typ auch die zehn gezogen, weil sie einfach so wunderschön ist“ bemerkte Freistedt. Die junge Dame kam auf den dritten Platz.

Entsprechend dem starken Lot kamen noch zwei weitere Fohlen auf den Bronzerang: Birgit Liebhaber stellte in bester Schau-Kondition Best Friends (Herzbube D / Daiquiry) vor und Veronika Neumair (Adelzhausen) hatte den jungen Mann Quick Start (Quaterbacks Junior 3D / Drei D AT) mitgebracht.

Der Publikumsliebling des Tages war unbestritten das Scheckenfohlen mit dem passenden Namen Unbelievable Princess (Da Silva Domingo / Ocean of Fire), die mehrere Kinder gerne mit nach Hause genommen hätten. Freistedt: „Auch so ein Hingucker – ein richtiger Eyecatcher, nicht nur durch die interessante Farbe. Sie hat einfach ein schönes Gesicht, ist schön dreigeteilt, mit korrektem Fundament und bewegt sich effektvoll.“ Es ist das erste Fohlen für die Neuzüchter Martina Plöckl und Sandro Oehler (Ludwigsmoos).

 

Laufen bis der Hut fliegt 

Die Aufregung ist groß, die Augen leuchten und die Läufer geben alles, das sogar der Hut fliegt! Die Führzügelklasse ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Fohlencups und hat sich zur Mittagszeit zum Familienausflugs-Ziel etabliert. 13 Kinder im Alter von 3-9 Jahren hatten ihre Ponys gesattelt, liebevoll herausgeputzt und in höchster Konzentration ihr Bestes gegeben. Siegerin der 1. Abteilung wurde die siebenjährige Anna Schmidt auf Muffin, unterstützt von Mama Karin Schmidt-Valenta. Richterin Béatrice Zimmermann, Zuchtleiterin des Bayerischen Zuchtverbandes für Kleinpferde- und Spezialpferderassen, bemerkte das schon sehr ruhige Bein, eine sehr unabhängige Hand und dass Anna schon selbstständig im Leichttraben gemerkt hat, wenn sie umsitzen muss. Die zweite Abteilung entschied die neunjährige Magdalena Breböck auf Jola für sich. Auch sie wurde von ihrer Mutter am Führstrick unterstützt. Die Richterin kommentierte, dass die Reiterin „schon einen sehr selbstbewussten Eindruck auf ihrem Pony macht, sie schon ganz alleine umsitzen kann und auch die Zügel ganz selbstständig nachgefasst hat.“

Im Anschluss überreichte Anita Schwarz, 1. Vorsitzende der PZG Holledau ein weiteres Holzpferd der Aktion „Pferde für unsere Kinder“ an den Kindergarten Lummerland in Abensberg. 137 Kinder werden nun mitreden, wenn ein Name für den neuen Gefährten gesucht wird.

 

Das ist unsere Zukunft

Das Schlusswort in diesem Jahr hatte Richter Norbert Freistedt: „Ich möchte ein großes Kompliment an die Pferdezuchtgenossenschaft Holledau aussprechen, die hier mit einem höchst engagierten Team jedes Jahr diese super Veranstaltung mit tollen Fohlen auf die Beine stellt und den Züchtern eine tolle Plattform bietet. Und was ich am Beeindruckendsten finde, dass immer wieder der Nachwuchs, die jungen Leute mit eingebunden werden. Das ist einfach unsere Zukunft und deswegen bin ich mir sicher, dass wir hier die nächsten 10, 20, 30, 40 Jahre auch noch diese schöne Veranstaltung haben, und da freue ich mich schon drauf.“

Katrin Landes

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